Tatort Stadion 2 eröffnet

Ab 19 Uhr standen im VIP- Raum Ursachen, Formen und Auswirkungen von Diskriminierung ebenso im Focus wie Projekte, die Integration, Toleranz und Sensibilität im Umgang mit herabwürdigenden Äußerungen fördern.
Neben Wilfried Lütkemeier (Vizepräsident des DSC, Vorstand der von-Laer-Stiftung und Mitgründer des ersten Bielefelder Fanprojekts), Torsten Schätz (Vorstand Fanprojekt Bielefeld e.V.) und Moderator Martin Winands (Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Bielefeld) beleuchtete Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer die Hintergründe diskriminierender Verhaltensweisen im Fußballumfeld. So sei das Stadion der einzige Ort, an dem gesamtgesellschaftlich vorhandene Abwertungen lauthals öffentlich gemacht werden. Private Einstellungsmuster werden im Kollektiv reproduziert und damit normalisiert, gleichzeitig kann im Stadion die eigene Aufwertung durch die Abwertung anderer leichter erreicht werden. Das Ziel vieler ist in erster Linie, selbst wahrgenommen zu werden, womit Medienreaktionen einen nicht unwesentlichen Faktor beitragen.
Auch sei die zunehmende Sanktionierung keine Hilfe zur Verbesserung. Vielmehr fordere eine stärkere Repression zu mehr Innovation heraus, Lernprozesse lassen immer neue Ausdrucksformen entstehen. Heitmeyer favorisiert daher Projekte, die im direkten Lebensbereich ansetzen und die Ursachen angehen, statt den Schwerpunkt von Diskussionen und  Lösungsansätzen in den Auswirkungen zu setzen.

Die Ausstellung selbst bietet bereits einen guten Überblick über die verschiedenen Ausgrenzungen und Diskriminierungen im Fußball, ebenso wie Rückblicke die Entwicklung aufzeigen. Dabei wird in Bielefeld erstmals eine Kooperation mit der Wissenschaft eingegangen: das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Uni Bielefeld trägt sowohl in der Vorbereitung als auch während der gesamten Ausstellung gemeinsam mit dem Fanprojekt Bielefeld zu einer abwechslungsreichen, informativen Reihe von Veranstaltungen bei.

So hat das Fanprojekt im Rahmen eines Uniseminars eine neue Tafel für die Ausstellung entwickelt, die den Ursprung von Diskriminierung wissenschaftlich beleuchtet. Eine weitere Tafel hat der Arminia Supporters Club beigetragen. In dieser wird die Behindertenbetreuung in Bielefeld dargestellt – denn auch die positiven Beispiele von Integration und antidiskrimierenden Projekten werden in der Ausstellung vorgestellt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 25. Februar wochentags von 14-19 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zu den Abendveranstaltungen findet Ihr hier.

Rund um die Tatort Stadion 2- Ausstellung sind Eure Ideen und Eure Kreativität beim Wettbewerb „GIGS – Gute Ideen gegen Schlechte“ gefragt:

Was können wir alle gegen Gewalt, Vorurteile, Rassismus und Ausgrenzung vor dem Spiel und im Stadion machen? Was können wir tun, ohne dass es einen Cent kostet? Gute Ideen müssen nix kosten!

Mach mit beim Ideen-Wettbewerb zur Ausstellung „Tatort Stadion“ und gewinne zwei VIP-Karten für ein Spiel vom DSC Arminia Bielefeld. Der Teilnahmeflyer mit weiteren Informationen steht hier zum Download zur Verfügung:

Flyer GIGS – Gute Ideen gegen Schlechte

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