WĂ€hrend des Treffens wurden zunĂ€chst organisatorische Punkte geklĂ€rt, unter anderem wurde eine SatzungsĂ€nderung beschlossen, neue Fanclubs aufgenommen und der Sprecherrat neu gewĂ€hlt. DarĂŒber hinaus kamen viele Themen in die Diskussion, die aktuell von QFF bearbeitet werden. Hierzu zĂ€hlen sowohl die Zusammenarbeit in der AG Fandialog, die Organisation des regelmĂ€Ăigen QFF- Sommercamps oder auch das eigene Fanzine.
Die Berichte aus den Fanclubs zeigten eine sehr breite Palette an AktivitĂ€ten rund um die eigenen Vereine, die nicht nur fĂŒr schwule oder lesbische Fans von groĂem Interesse sind. So sehen sich einige der Fanclubs schon in der Situation, dass Schwule und Lesben allmĂ€hlich zur Minderheit im eigenen Fanclub werden.
Die ausgesprochen freundschaftliche Basis, auf der sowohl in den Fanclubs als auch bei QFF selbst die Arbeit aufgebaut wird, machte das Wochenende zu einem rundum gelungenen Treffen. Organisator und Gastgeber, Arminias Fanclub âBlaue Bengelâ, sorgte dabei von Freitagabend bis Sonntagmittag fĂŒr ein tolles Rahmenprogramm und beste Bedingungen.
WĂ€hrend des Treffens stellte auch die Fan- AG ihr neues Kampagnenplakat vor, das sich mit dem Thema Homophobie beschĂ€ftigt, auĂerdem berichtete das Fanprojekt von den PlĂ€nen rund um die im Februar in Bielefeld gastierende Ausstellung âTatort Stadion 2â.
Ăber das gesamte Wochenende war auch immer wieder die FIFA GesprĂ€chsthema. Dass in Reihen der obersten FuĂballfunktionĂ€re die Toleranz nicht ganz angekommen ist, haben einige ĂuĂerungen und Entscheidungen der letzten Zeit verdeutlicht, nicht zuletzt rund um die WM- Vergabe nach Katar. Aus diesem Grund wurde wĂ€hrend des QFF- Treffens die folgende Resolution verabschiedet:
Resolution der QFF zur Vergabe der WM 2022 an Katar
Tuesday, 11. January 2011
Unter Hinweis auf die internationalen und europĂ€ischen Menschenrechtsverpflichtungen, wie sie in der UN-Menschenrechtskonvention und der EuropĂ€ischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten niedergelegt sind und unter Hinweis auf Artikel 21 Absatz 1 der Charta der Grundrechte der EuropĂ€ischen Union, wonach Diskriminierungen wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung, der politischen oder sonstigen Anschauung, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung verboten sind, verurteilt Queer Football Fanclubs als weltweit gröĂte Homosexuellenvereinigung im FuĂballfanbereich die Vergabe der FuĂball- Weltmeisterschaften 2022 an Katar durch die FIFA aufs SchĂ€rfste.
Da in Katar Homophobie durch das Strafgesetzbuch unterstĂŒtzt wird und HomosexualitĂ€t unter Strafe steht (Bestrafung durch Haft bis zu 5 Jahren möglich), empfindet Queer Football Fanclubs die Vergabe an diesen Staat als Austragungsort fĂŒr WeltfuĂballspiele als Ausgrenzung schwuler und lesbischer FuĂballfans.
Deshalb fordert Queer Football Fanclubs die FIFA auf, bei der zukĂŒnftigen Vergabe von FuĂball- Weltmeisterschaften auch die Menschenrechtskonventionen zu berĂŒcksichtigen und damit ihren Teil fĂŒr eine Kultur der Freiheit, Toleranz und Gleichheit unter den Menschen sowie in ihren Rechtsordnungen zu fördern.
Ferner erwarten die Queer Football Fanclubs, dass teilnehmende schwule oder lesbische FuĂballfans vor, wĂ€hrend und nach den Spielen vor Aufhetzung und Gewalt geschĂŒtzt sind und gewĂ€hrleistet ist, dass ihnen derselbe Respekt, dieselbe Achtung und derselbe Schutz zuteil wird, wie den ĂŒbrigen Teilnehmern der WM 2022.
Bielefeld, 8. Januar 2011
Unterzeichnet durch alle im Netzwerk der schwul-lesbischen Fanklubs zusammengeschlossenen Mitglieder, die in Bielefeld anwesend waren.